Am Pfingstwochenende vom 18./19.05. fand der alljährliche Pfingstpokal des Segelverein Saalburg statt. Am Samstagvormittag war auf dem Stausee noch kein Hauch einer Böe zu sehen und ich richtete mich schon auf einen langweiligen Tag mit langen Wartezeiten ein.

Doch ich sollte mich irren, denn ca. eine Stunde vor dem ersten Start zogen plötzlich Wolken über die Regattabahn und mit ihnen frischte auch der Wind auf. Wir vollendeten also die letzten Vorbereitungen am Boot und starteten in den Segeltag. 

An diesem Wochenende kamen erstmals beide Thüringer J/70 zum Einsatz. Die nagelneue „Teamgeist“ des TSV wurde von einer der erfahreneren Crews des Vereins um den Steuermann Christian Schraut gesegelt. Auf der „Generation Bleiloch“ des SCTB fand sich eine reine Jugendmannschaft zusammen, die in dieser Konstellation bisher noch nie zusammen trainieren konnte. Ich war der Steuermann und da wir auch Besatzungsmitglieder mit wenig Erfahrung auf der J dabei hatten, fuhren wir zu Beginn noch ein paar Probeschläge und sprachen die wichtigsten Manöver kurz durch. Wir starteten gemeinsam mit den anderen Jollenkreuzern und Dickschiffen. Für uns war das Hauptrennen allerdings zwischen uns und dem anderen Schiff unserer Klasse. In die erste Wettfahrt am Samstag starteten wir nicht optimal und rannten von Beginn an einem Rückstand hinterher, den wir nicht mehr aufholen konnten. Dafür konnten wir die zweite Wettfahrt bei abflauenden Winden für uns entscheiden und somit stand es am Ende des ersten Wettfahrtages unentschieden.

Am Sonntag waren dann vom Morgen an sehr schöne Segelbedingungen und wir konnten den Segeltag optimal nutzen. Da wir einen Crewwechsel hatten, starteten wir wieder rechtzeitig aufs Wasser und versuchten unsere Manöver noch einmal zu optimieren. Leider war der Start in die erste Tageswettfahrt mal wieder eher bescheiden. Doch uns war klar, es wird nur noch eine Wettfahrt geben – die alles entscheidende vierte Wettfahrt.

Der Start in diese lief dann bedeutend besser. Bei voller Fahrt konnten wir einen Nullstart hinlegen, doch auch die andere J/70 startete perfekt. Wir fuhren eine schnelle Wende und konnten uns nach ein paar Schlägen etwas absetzen und mit ein wenig Vorsprung um die Luvtonne gehen. Von da an war es ein Katz-und-Maus-Spiel. Wer bekommt die herannahende Böe eher? Wer kann auf der Kreuz den Dreher geschickter ausfahren?! Bis zur letzten Tonne konnten wir einen kleinen Vorsprung halten und die Zielkreuz sollte entscheiden, wer den Regattasieg nach Hause tragen kann. Wir legten uns immer wieder über unsere Gegner und kamen dem Ziel mit jeder Wende näher. Aber mit dem leichter werdenden Wind konnten sich auch unsere Verfolger immer weiter an uns heransaugen. Am Ende gab es einen Showdown auf der Ziellinie, der knapper hätte nicht sein können. Im Fotofinish konnte sich die erfahrene Crew durchsetzen und den Sieg an diesem Wochenende einfahren.

Dennoch hatten wir einen Riesenspaß und die neuen Boote in Kombination mit der erst seit kurzem nutzbaren Steganlage haben sich definitiv ausgezahlt. Man ist schnell und komfortabel auf dem Wasser und kann sich auch in größeren Gruppen spannende Rennen liefern.

Wir freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen und hoffen dann wieder angreifen zu können. Vielen Dank an den Segelverein Saalburg für die gelungene Veranstaltung.

Philip Lindig

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