Schon am Mittwoch vor dem ersten Regattawochenende begannen die Vorbereitungen. Die J70 musste für den Transport vorbereitet werden, denn es  wartete kein geringeres Revier als der Starnberger See auf uns. Und, wie es sich um diese Zeit gehört, lud der exklusive und traditionsreiche  bayerische Yachtclub zu Starnberg auf seinem nicht weniger exklusiven Clubgelände zur Regatta um den Oktoberfestpreis.

 Zwei Bootsklassen sollten an den Rennen teilnehmen, die schnittigen Melges und die die nicht weniger attraktiven J70, die mit zwölf teilnehmenden Booten und ihren Crews ein beeindruckendes Feld bildeten.

Unser Ziel war zunächst bescheiden in den Vorüberlegungen für die Rennen. Wir dachten eher an das Sammeln von Regattaerfahrung mit dem neuen Boot, an interne Abstimmungen und Überlegungen ob denn die Aufgabenverteilungen auf den jeweiligen Positionen auf dem Boot so aufgehen, bis hin zum  Austausch mit weitaus erfahreneren Crews und deren Tipps. Kurz, wir wollten möglichst viel lernen und nicht Letzter werden.

Als Newcomer wurden wir zunächst auch so wahr genommen und freundlichst begrüßt, auch manchmal belächelt und interessiert nach unserem Woher gefragt. Die Bleiloch Talsperre schien den meisten wohl als Segelrevier völlig unbekannt zu sein.

So ging es also am Samstag in die ersten Wettfahrten und bei kaltem und regnerischem Wetter auf den ersten Kurs. Mit verbesserungswürdigen Manövern, viel Ausprobieren, Testen und Beobachten fuhren wir immerhin einen beachtlichen sechsten Platz ein.

 In der Analyse wurden Unstimmigkeiten und Missverständnisse besprochen und wir versuchten aus möglichen Fehlern zu lernen. Immerhin waren wir in dieser Zusammensetzung noch nie zusammen gesegelt. Wir brauchten daher noch zwei weitere Wettfahrten, die beide mit dem achten Platz endeten, um schließlich das umsetzen zu können, was wir uns vor genommen hatten. Jetzt endlich klappte die Abstimmung immer besser, die Manöver wurden schneller und besonders das Shiften des Genaker hatten wir bestens im Griff, nachdem wir die Aufgabenverteilung leicht verändert hatten. Der verdiente zweite Platz war das Ergebnis in der folgenden Wettfahrt und nach einem weiteren  siebten und vierten Platz landeten wir schließlich im Zwischenergebnis nach einem Tag mit großer Freude und völlig unerwartet auf dem fünften Platz.

Da sich die Erkenntnisse aus den Wettfahrten des ersten Tages nun setzten konnten, genossen wir die Pasta Party im edlen und vornehmen Casino des Yachtclubs auch ohne den Dresscode von Lederhose und Dirndl zu beachten.

Am zweiten Tag gingen wir hochmotiviert und beflügelt von den Erfolgen des Vortages in die zwei verbleibenden Rennen und die Taktik war klar: vorne mitfahren und den Viertplazierten soweit in Schach halten dass er hinter uns ins Ziel kommt. Jetzt passte die Abstimmung bestens, die Anspannung wich der Konzentration, jeder wusste was zu tun war und das Team, das wir inzwischen geworden waren, funktionierte bestens. Platz drei und vier in den beiden letzten Wettfahrten sicherten uns dann auch einen verdienten vierten Platz im Gesamtergebnis und die Beachtung der übrigen Crews.

Alles in allem kann man als Fazit sicher festhalten, dass diese erste Regatta mit der J70 für uns alle ein voller Erfolg war, wir Vieles gelernt haben, wir unseren seglerischen Erfahrungsschatz erweitern konnten und vor allen Dingen dass wir viel, viel Spaß mit diesem tollen Boot hatten.

…erlebt und aufgeschrieben von Reiner Pantalon.

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Ein Kommentar

  1. Ein super schönes Ergebnis von einem tollen Team und nicht weniger gelungener Bericht. 👍⛵️⛵️⛵️

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