Nachfolgend der zweite Bericht zum Gardasee aus Opti-Sicht. Der ist aus der Perspektive und dem Erlebten etwas heftiger als von der J/70, super lesenswert und spannend, vielen Dank an Robert Truhm,  Daumen hoch an Euch Optimisten.

22.3.2024: Das “Gardasee Meeting” steht bevor.

Am Freitag nach der Schule starteten wir zusammen mit Familie Dittmar aus Zeulenroda die Fahrt zum Lago di Garda (Gardasee). In Hall bei Innsbruck machten wir eine Zwischenübernachtung und kehrten abends bei einem sehr guten Griechen, den ich empfehlen kann, ein. Das Essen war sehr lecker und es gab große Portionen. Danach waren auch alle hundemüde und gingen ins Bett. 

Am nächsten Morgen waren alle frisch und munter, also konnte die Fahrt nach Torbole weitergehen. Gegen 10 Uhr rollten wir die Serpentinen zum Gardasee hinunter. Der Himmel war blau, die Sonne schien und das Wasser glitzerte wunderbar. Zunächst mussten wir aber die J70 noch in einem anderen Segelclub abstellen. Dort war alles voller Menschen, Boote, Trailer, und Autos – alles leicht chaotisch. Schließlich fuhren wir in den Club Circolo Vela Arco, wo das Opti Training stattfinden sollte. Dort lernten wir die neuen Trainer aus Hamburg kennen, Jannik und Leni. Wir schippten zusammen Kies als Gewicht für die Schwimmbojen, takelten die Optis auf und dann ging es ohne langes Gerede auf’s Wasser. Draußen war ein sehr starker Wellengang und schöner Wind. 

Am Anfang machte es richtig Spaß, die Wellen zu reiten, doch auf einmal gab es einen krassen Sturm. In der nächsten Welle lief mein Boot voll und das Trainerboot kam zu mir. Da konnte ich auspützen. Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Der Motor des Trainerboots fiel aus und ließ sich nicht mehr starten. Der Sturm trieb uns in Richtung Riva. In der Nähe des Ufers kippten mich die hohen Wellen aus dem Trainerboot und ich schwamm an Land. Das arme Trainerboot ging am Steg in Riva kaputt. Zum Glück konnte mein Opti gerettet werden. Er kam mit einer Schmarre am Rumpf und zwei kleinen Rissen im Segel noch glimpflich davon. Andere hatten weniger Glück. 

An diesem Nachmittag sind viele gekentert und eine ganze Anzahl Boote beschädigt oder sogar zerstört worden. Mannomann, das mussten wir erstmal verdauen. Am Abend machten wir es uns in der Ferienwohnung gemütlich, in der wir zusammen mit Jakobs Familie wohnten. Das war gut, so konnten Jakob und ich ausführlich über das Erlebte quatschen. 

Am nächsten Morgen haben wir in der ganzen Trainingsgruppe zusammen mit den Trainern die Ereignisse besprochen. Mit gutem Ergebnis: alle von uns sind am gleichen Tag wieder ins Boot gestiegen und rausgefahren. Jetzt lernten wir den Gardasee so richtig kennen, den leichten Wind von Norden am Vormittag und den stürmischen ab Mittag. Apropos Mittag, im Club gab es jeden Mittag Nudeln mit verschiedenen Soßen und wer mal keine Nudeln wollte, konnte in der Hafengaststätte z.B. Schnitzelbrötchen essen. Nach dem sonnigen Wetter an den ersten 3 Tagen folgte mieses Regenwetter, was uns aber nicht vom Segeln abgehalten hat. 

Am Mittwoch gab es dann in Riva den großen Umzug zum Start des 42. Lake Garda Meeting mit allen Nationen, die teilnahmen. Es war eine schöne Kulisse mit geschätzt 20 Nationalflaggen, was ich sehr toll fand. Mit einer Kapelle vorneweg marschierten wir durch Riva. In den engen Gassen brüllte die griechische Mannschaft hinter uns so laut “Hellas, Hellas”, dass wir auch ein bisschen “Deutschland, Deutschland” zurück brüllen mussten. Es war ein Spektakel. Abends sind wir meistens alle zusammen in die Pizzeria gegangen. Und die Pizza war gut! Und das italienische Eis erst …

Eine Woche Gardasee. Wir haben viel erlebt und gelernt, vor allem bei Wind und Wellen, Regen und Sturm möglichst “Opti”-mal zurechtzukommen. Ich wäre gern noch eine Woche geblieben. Und wenn es nächstes Jahr wieder heißt: Segeln auf dem Gardasee? Ich bin dabei!

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